Angesichts der enormen Gefahren für die ehemaligen Ortskräfte der Bundeswehr in Afghanistan (und zwar nicht die, die aktuell noch im Sold stehen, sondern all die ehemaligen Helfer), hat Miteinander Wedemark e.V. einen Brief mit der Bitte um Hilfe an unsere Bundestagsabgeordneten verfasst.
Hier der Wortlaut:
Sehr geehrte Frau Marks, sehr geehrter Herr Hoppenstedt,
als Verein, der sich der Flüchtlingshilfe und Integration von geflüchteten Menschen in der Wedemark widmet, sehen wir die aktuelle Situation in Afghanistan mit sehr, sehr großer Besorgnis. Wie Sie sicher wissen, sind die afghanischen Ortskräften der Bundeswehr und ihre Familien durch den Abzug (ZDF Heute vom 3.6.21, FAZ vom 8.6.21 und weitere Medien) auf das Höchste bedroht, vor allem solche, die länger als zwei Jahre nicht mehr im Dienst der Bundeswehr stehen und für die § 22 S. 2 AufenthG eigentlich nicht gilt.
Leider ist diese Problematik zur Zeit nicht im Fokus der Öffentlichkeit, aber möglicherweise kennen Sie den Offenen Brief der Initiative zur Unterstützung der Aufnahme afghanischer Ortskräfte?
Wir möchten Sie bitten, Ihre Energie für die Aufnahme aller Ortskräfte und ihrer Familien einzusetzen und diesen die schnelle und unkomplizierte Einreise in die Bundesrepublik zu ermöglichen, so dass Deutschland – wie einige Partnerstaaten es bereits umsetzen – umfassend seiner Fürsorgepflicht nachkommt. Denn obwohl Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer noch Mitte April von einer tiefen Verpflichtung der Bundesrepublik gesprochen hat, die afghanischen Ortskräfte jetzt nicht schutzlos zurückzulassen, zeigen die letzten 6 Jahre, dass nur extrem wenige Ortskräften die Aufnahme gewährt wurde: 15 Personen! Dies liegt vor allem am enormen bürokratischen Aufwand und einer nicht zu erfüllenden Nachweispflicht!
Bitte tun Sie alles Ihnen Mögliche damit es sofort zu einer zügigen und unbürokratischen Aufnahme der Menschen und ihrer Familien kommt, die in der letzten Dekade uns so sehr unterstützt haben!