Die Ausflüge sollen Menschen verbinden
- Regionales bekannt machen
- den Austausch fördern
- Sprachanlässe bieten
- Freude und Freizeiterlebnisse ermöglichen
- Gemeinsamkeiten schaffen
- Kulturelle Erfahrungen ermöglichen
- Demokratische Strukturen zeigen
Sie sollen möglichst einfach vorzubereiten und zu organisieren sein.
Zielgruppen sind
- Familien mit Kindern
- Sprachkursteilnehmende
- Jugendliche
- Frauen
Beispiele unserer bisherigen Ausflüge
Zirkus Roncalli - Danke schön!
Familien, Paare, Jugendliche, Geflüchtete ohne mit und ohne familiäre Begleitung, Alleinerziehende , ehrenamtlich Unterstützende – Menschen aus dem Irak, dem Iran, Afghanistan, der Ukraine, dem Libanon, Syrien, die jetzt in der Wedemark leben, durften der wunderbaren und großzügigen Einladung des Zirkus Roncalli folgen und sich durch Magie, Fantasie, künstlerische Darbietungen auf höchstem Niveau, Humor und leuchtende Farben verzaubern lassen!
Frauen Ausflug nach Hildesheim
Das Interesse an diesem Ausflug nahm in den letzten Tagen vorher deutlich und erfreulich zu. Viele Interessentinnen hatten von Freundinnen davon erfahren und meldeten sich direkt bei den Organisatorinnen oder ließen eben diese Freundinnen anfragen. So starteten wir in munterer Besetzung in der S Bahn, in Bissendorf war die Gruppe mit 20 Frauen aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan fast vollzählig und sehr fröhlich.
Nach bequemer Fahrt erreichten wir Hildesheim und machten uns auf den Fußweg zum Marktplatz mit seinen wunderschönen, alten Häusern. Die fanden ebensoviel Aufmerksamkeit wie das eine oder andere Geschäft auf dem Weg dorthin, sodass wir nach ersten Informationen im Tourismusbüro über die Stadt und das Weltkulturerbe einen Treffpunkt ausmachten und Gelegenheiten zum Bummeln, Einkaufen oder Kaffeetrinken vereinbarten. Der Dom war unser nächstes Ziel und beeindruckte uns schon bei der Ankunft auf dem großen Domplatz.
Wir hatten eine Führung vereinbart und wurden bereits draußen sehr freundlich begrüßt. Unsere fachkundige Begleiterin erwies sich als in jeder Hinsicht kompetent und es gelang ihr mit großer Leichtigkeit, uns die beeindruckenden Kunstwerke im Dom zu zeigen, die Hintergründe zu erläutern und die Anmerkungen und Fragen der sehr interessierten und aufgeschlossenen Frauen aufzugreifen.
So wurde unser Gang durch den Dom zu einem Erlebnis, das viele Gemeinsamkeiten entdecken ließ. Die kleinen Kerzentische, die die Besucher einladen, ein Licht anzuzünden und sich auf das Wesentliche zu besinnen, wurden von Vielen unserer Gäste genutzt. Es wärmte alle gleichermaßen, unabhängig vom religiösen oder kulturellen Hintergrund. Das war ein ganz besonders überraschendes und schönes Bild. Der tausendjährige Rosenstock war auch ohne Grün durch seine Geschichte und seine Gestalt im Innenhof des Doms sehr beeindruckend und bildete einen wundervollen Schlusspunkt.
Anschließend gingen wir gemeinsam essen. In immerzu intensiven Gesprächen und sehr zufrieden machten wir uns auf den Heimweg und erreichten, wie geplant, um kurz nach 20 Uhr die Ausgangsbahnhöfe.
Es war ein gelungener Ausflug!
Ausflug nach Celle
Die Idee, mit den Teilnehmenden des Sprachkurses im Gemeindehaus der Kirchengemeinde in Bissendorf einen Ausflug nach Celle zu machen, entstand in der Kaffeepause.
Am Beginn der Stunde stand die Herausforderung für die Sprachneulinge, etwas über das vergangene Wochenende zu berichten. Da war von einem Ausflug die Rede, der durch die so günstigen Fahrpreise der Öffentlichen Verkehrsmittel möglich geworden war.
Und weil sich aus dem aktuell Erlebten ein zu erlernender Wortschatz ergab, ging es in der Folge um Fachwerkhäuser, ein Schloss und alte Handelswege. Wie in Celle. „ Das möchte ich sehr gern sehen,“ sagte Ludmilla, „ ich möchte soviel hier kennen lernen und entdecken. Dann kann ich mich schneller zurecht finden und integrieren.“
So ergab sich die Verabredung unter den Kursleitenden, vor der Sommerpause einen Ausflug nach Celle zu machen. Eine Stadtführung ( in einfacher Sprache ), eine Schlossbesichtigung und ein gemeinsames Mittagessen bildeten die Hauptpunkte des Programms. Das Interesse war groß und so machten wir uns gut gelaunt mit 25 Frauen, Männern und Kindern aus der Ukraine, dem Irak und aus Afghanistan am Morgen des 8. Juli vom Bahnhof in Bissendorf aus auf den Weg. Wir hatten Glück, die S Bahn fuhr planmäßig , auch der Umstieg klappte mühelos, sodass wir bei herrlichem Sommerwetter unser Ziel erreichten.
Die Stadtführerin erwartete uns an der verabredeten Brücke am Schloss und los ging es. Herrlich verzierte Häuser, die alte Jungenschule, der Blick auf das vom Wasser umgebene Schloss waren einige der prägnanten Ziele, Illusionsmalerei am Rathaus und das im Boden eingelassene Hufeisen, das Wünsche aufnimmt, waren verbunden mit Anekdoten aus früherer Zeit.
Auch wenn nicht alle Informationen von allen gleichermaßen aufgenommen und verstanden werden konnten, gab es einen guten Einblick in vergangene Zeiten und die Pracht des Stadtbildes. Vor dem Besuch des Schlosses war Zeit für eine stärkende Pause: ein kleines Picknick auf dem Rasen vor dem Schloss. Von hier starteten wir die Besichtigung. Die Begeisterung für die reichen Schätze war groß. Nicht selten war zu beobachten, wie erläuternde Texttafeln fotografiert und in die Muttersprache übersetzt wurden.
Nach einer guten Stunde schließlich machten wir uns, inzwischen hungrig, auf den Weg zum Mittagessen ins traditionsreiche Café Müller. Entgegenkommen bei der Planung, guter Service und leckere kleine Mahlzeiten machten diesen Aufenthalt zum Genuss. Der angrenzende Französische Garten bot schließlich Gelegenheit für Erholung und Entspannung, bevor wir uns am Nachmittag auf den Heimweg machten. Ermöglicht wurde dieser Ausflug durch die gute Unterstützung der Bissendorfer St. Michaelis Kirchengemeinde und dem Verein Miteinander: Wedemark, ein verlässliches Zusammenspiel, das das Engagement der Kursleitenden wunderbar erleichtert. Den Teilnehmenden hat es einen Tag voller neuer Eindrücke, schöner Bilder und vergnügter Momente ermöglicht.
Ausflug nach Bremen
Wir luden die Jugendlichen unserer Ausflugsgruppe aus der Wedemark am Beginn der Sommerferien zu einem Planungstreffen ein, um zu besprechen, ob sie an einem Ausflug interessiert seien und was diesmal unser Ziel werden könnte. Das Interesse war unverändert, neu war, dass wir uns schnell auf einen Stadtbesuch einigten und ein Besuch im Heidepark keine ernsthafte Option mehr war.
Also Bremen.
Sehenswert und attraktiv, gut erreichbar, mühelos in Planung und Organisation. Eine Stadtführung, ein Besuch im Dom, in der Böttchergasse und im Schnoor, ein gemeinsames Mittagessen und Zeit zum Bummeln, zu Beginn die Geschichte von den berühmten Stadtmusikanten: ein Programm, das Historisches, Genussvolles und freie Zeit vereinte. Die ev Kirchengemeinde in Bissendorf und der Verein Miteinander. Wedemark sorgten auch diesmal verlässlich und unkompliziert dafür, dass wir uns über die Finanzierung nicht sorgen
mussten. Die Informationen, die Anmeldung und Klärung von Fragen wurden über eine WhatsApp Gruppe geregelt.
Ja, und die gibts seit inzwischen 5 Jahren! Gern haben wir, die planenden und begleitenden Senioren, diese 5 Jahre mit den unterschiedlichen Ausflügen, Aktivitäten und Erfahrungen noch einmal Revue passieren lassen: Viele der Jugendlichen, z B aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, sind von Anfang an dabei, wir konnten ihre Entwicklung beobachten, sie in Bildungsprozessen unterstützen und nicht nur erleben, wie sie langsam erwachsen werden, sondern auch und vor allem, wie sie nach immer dramatischen Fluchterfahrungen ihren Weg hier finden konnten und gute Chancen nutzen.
In diesem Prozess ist Vertrautheit und Vergnügen entstanden, das war bei diesem Ausflug nach Bremen deutlich spürbar und durchaus beglückend. Klar, dass in dieser Atmosphäre auch kleine Gespräche über individuelle Schwierigkeiten, Überlegungen und Pläne geführt wurden. So scheint es gut zu bewältigen, Perspektiven für Schule, Ausbildung und Beruf zu entwickeln. Und wie immer gabs am Ende ein herzliches Dankeschön an uns, die Organisierenden, das wir gern weitergeben an alle, die uns dabei bisher so gut unterstützt haben. Die Kinder oder sehr jungen Menschen, mit denen wir gestartet sind, sind offene, zielbewusste und zugewandte junge Erwachsene geworden. Eine wirklich schöne Bilanz!
Ein Abend im Opernhaus
Fünf Jahre ist es her, dass bei einem Rundgang migrantischer Jugendlicher zum Kennenlernen der Stadt Hannover vor dem Opernhaus die Frage stand:
„ Können wir die Oper auch mal von innen besuchen?“
Am Samstag endlich war es soweit. Dreißig Frauen aus vielen Ländern, die in der Wedemark nach ihrer Flucht eine Zuflucht gefunden haben, machten sich auf den Weg, um gemeinsam auszugehen und einen festlichen Abend zu erleben. Und um sich diesem Ziel in kleinen, gemütlichen Schritten zu nähern, gabs zu Beginn auf dem Opernplatz ein Gläschen Sekt und eine kleine Knabberei. Die milde Witterung und die beginnende Dunkelheit vor dem erleuchteten Opernhaus boten einen stimmungsvollen Rahmen für eine entspannte und heitere Atmosphäre. Die setzte sich fort beim Betreten des ehrwürdigen Hauses. Auf dem Spielplan stand eine neue Choreografie von Marco Göcke. Musik, Bewegungen und Tanz, Kostüme, Bühnenbilder – anregende Bilder und Eindrücke waren gegenwärtig, individuell erlebt und wahrgenommen. Der Alltag blieb vor der Tür.
Ermöglicht wurde dieser Besuch durch eine Spende, durch finanzielle Unterstützung des Vereins Miteinander.Wedemark und der Kirchengemeinde in Bissendorf und ganz besonders durch die besondere Aktion des Opernhauses „bring your friends“.
Darüber hinaus hat das Opernhaus ermöglicht, dass die Gruppe herrliche Plätze im 2. Rang hatte, die einen wunderbaren Blick auf die Bühne, den Orchestergraben und das gut besuchte, festlich beleuchtete Opernhaus eröffneten.
So konnte die fünf Jahre alte Frage endlich positiv beantwortet, ein neuer Raum betreten und ein Einblick in kulturelle Auseinandersetzungen gewährt werden. Die Teilnehmerinnen bedankten sich herzlich für diesen Abend voller Bilder und Musik.